Produktivität: Mythos oder Realität?

Mona Rudloff

Die Produktivität der Mitarbeiter rückt für Unternehmen zunehmend in den Fokus. Doch eine durchgehende Produktivität stellt sich oftmals leider als bloßes Wunschdenken der Führungskräfte heraus. Woran liegt es, dass die Produktivität oft, trotzt größter Bemühungen, am Arbeitsplatz einschläft? Es gibt viele Mythen und Theorien rund um dieses Thema. In diesem Beitrag zeigen wir, dass produktivitätsfördernde Maßnahmen oft eher Mythos als Realität sind.

Produktivität

Mythos 1: Das Open Office

Das Konzept eines Open Office liegt absolut im Trend der Zeit. Neben dem Vorteil der Echtzeitgespräche und kurzen Kommunikationswegen, sind flache Hierarchieebenen und ein ästhetischer Anspruch oft Argumente für ein solches Konzept. Doch sind wir mal ehrlich, dieses Konzept birgt wahnsinnig viel Potenzial für Ablenkung. Zudem wird es sehr schnell ziemlich laut und bietet wenig Privatsphäre.

Will man tatsächlich ein produktives Umfeld für seine Mitarbeiter schaffen, hier mal ein ganz anderer Vorschlag: testen Sie mit Ihren Mitarbeitern doch mal eine Home Office Option. Laut Studie der Standford-Universität sind Mitarbeiter im Home Office 14 % produktiver als ihre Kollegen im Büro. Das Arbeiten in den eigenen vier Wänden führt zu einer höheren Produktivitätsrate, Krankheitstage werden reduziert und das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter wird gefördert.

Mythos 2: Nur mit absoluter Ruhe lässt sich produktiv arbeiten

Ein ganz klares: jain! Laut Studie kann Musik die Motivation und damit auch Produktivität steigern. Durch das Hören von (der richtigen) Musik während der Arbeit, kann die Multitasking Fähigkeit gefördert, die Stimmung der Mitarbeiter gehoben und der Hörer von Störgeräusche im Büro abgeschirmt werden. Aber Achtung, die Musik sollte der Aufgabe angepasst sein und ist nicht für jede Arbeit die beste Wahl.

Wir empfehlen die Option einfach offen zu lassen. Jeder sollte individuell für sich herausfinden, was für ihn die richtige Lautstärke beim produktiven Arbeiten ist.

Mythos 3: Langschläfer sind faul

Fakt ist: Schlafmangel beeinträchtig sowohl die Gesundheit als auch die sozialen Fähigkeiten und Konzentration. Folglich wirkt sich zu wenig Schlaf auch negativ auf Produktivität, Aufmerksamkeit und Kreativität aus. Laut einer Havard-Studie verlieren Unternehmen alleine in der USA jährlich knapp 63,2 Milliarden US Dollar durch den Schlafmangel ihrer Mitarbeiter. Jeder Mensch benötigt ein unterschiedliches Schlafpensum und hat über den Tag gesehen eine individuelle Aktivitätskurve. Während Frau Krause nach sechs Stunden Schlaf ausgeruht ist und morgens am produktivsten ist, kann Frau Schmidt neun Stunden Schlaf benötigen und gegen die Mittagszeit am effizientesten arbeiten.

Der Schlüssel für Führungspersonen, um ausgeruhte und produktive Mitarbeiter zu beschäftigen, heißt hier Gleitzeit. So kann jeder für sich herausfinden, wann er am leistungsstärksten ist. Für Mitarbeiter ist entscheidend, genügend Zeit für Schlaf einzuplanen, die der eigene Körper von einem fordert.

Mythos 4: Druck steigert die Produktivität

Falsch! Druck und Stress müssen in einem gesunden Maß ausgeübt werden. Ein zu hohes Stresslevel bei Mitarbeitern kann körperliche, emotionale, intellektuelle oder verhaltensbedingte Auswirkungen nach sich ziehen, welche der Produktivität schaden.

Zu wenig oder gar kein Druck hat allerdingt ebenfalls negative Effekte auf die Produktivität, wie das Yerkes-Dodson-Gesetz hier zeigt: Ein mittleres Anspannungsniveau ist bei Mitarbeitern am produktivsten. Man kann aber auch selbst ein wenig nachhelfen. Wenn Sie merken, dass Ihr Stresslevel zu hoch ist, nehmen Sie sich einfach eine kurze Auszeit, um die Aufgaben priorisieren und anschließend nach absteigender Priorität zu bearbeiten. Fehlt Ihnen der Druck auf der Arbeit, können Sie sich selbst Zeitlimits setzen, um so künstlich ein Stresslevel zu erzeugen.

Mythos 5: Arbeitsstunden = Produktivität

In unserer Gesellschaft werden Arbeitsstunden und Produktivität oft gleichgesetzt. Dieser Ansatz ist allerdings grundlegend verkehrt. Das Parkinson’sche Gesetz besagt, Arbeit dehne sich in jenem Maß, wie Zeit zur Erledigung zur Verfügung stehe. Heißt, wenn Sie auf Zwang mehr arbeiten, verstricken Sie sich schneller in Nebensächlichkeiten, statt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Wichtig ist das richtige Zeitmanagement, genügend (sinnvolle) Pausen einzuplanen, so wird man in kürzerer Zeit produktiver und nutzt seine Zeit fokussiert.



Mythos 6: Alle anderen haben viel mehr Zeit als ich

Fakt ist: der Tag hat bei jedem nur 24 Stunden. Wie man diese nutzt, ist jedem selbst überlassen. Zugegeben Arbeitszeiten schränken einen dabei ein wenig ein, aber auch hierfür hat man sich anfänglich entschieden.

Nutzen Sie die Zeit auf der Arbeit effektiv, verzichten Sie auf unzählige Überstunden und nutzen Sie auch Ihre freie Zeit in vollen Zügen (hierzu zählen auch Pausen!). Hierzu noch ein kleiner Zusatz-Tipp: Sport ist nicht nur gut für Körper und Seele, sondern hilft auch nachweislich bei der Arbeit. Die Leistungsfähigkeit wird gesteigert, man ist belastbarer und sozialer gegenüber Kollegen.

Mythos 7: Ich mach das eben selbst, dann geht es schneller

Delegation ist eine der wichtigsten Fähigkeiten für produktives Arbeiten. Man sollte sich auf Tätigkeiten und Aufgaben konzentrieren, in denen man einen wirklichen Mehrwert schafft und unverzichtbar ist. Indem Sie Aufgaben delegieren verschaffen Sie sich mehr Zeit für Aufgaben, die Ihnen wirklich liegen. Zudem fördern Sie ganz nebenbei die Fähigkeiten Ihres Teams, sodass dieses zukünftig öfter Aufgaben übernehmen kann. Und wer weiß? Vielleicht kommen Sie so zu ganz neuen Ansätzen und super Ergebnissen in Ihrem Team.

Fazit

Wie Sie sehen können, kursieren viele Mythen rund um das Thema Produktivität. Mit einigen Mythen konnten wir in diesem Artikel aufräumen und produktivitätssteigernde Ansätze vorschlagen. Es gibt jedoch leider kein Rezept an Maßnahmen, das für jeden funktioniert. Testen Sie verschiedene Ansätze selbst und mit Ihrem Team, um die richtigen Ansätze zu identifizieren.

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