Underperformer im Projekt? Was tun?

Dr. Jonas Steeger

Auch das beste Projekt stößt nicht immer bei allen Teilnehmern auf Gegenliebe. Doch ein einzelner Teilnehmer kann durch Fehlverhalten das ganze Projekt zum Erliegen bringen. Wir zeigen Ihnen, was Sie tun können, um das Ganze zu vermeiden.


Manche Projekte funktionieren quasi von allein. Das Team ist besser als jedes Schweizer Uhrwerk. Das ist insbesondere in arbeitsteiligen Projekten meist Gold wert. Denn wenn auch nur ein Rädchen im Uhrwerk aus der Reihe tanzt, kommt die Maschine schnell zum Stehen. Wir zeigen Ihnen eine bewährtes Vorgehensschema für die schnelle Hilfe.


Schritt für Schritt?

Die nachfolgenden Schritte haben sich in der Praxis bewährt. Sie müssen sich nicht sklavisch an die Reihenfolge halten. Doch eins ist wichtig: geben Sie dem Projekteilnehmer nach jedem Versuch auch die Chance sich zu bessern.


1. Prävention ist besser als jedes Hausmittel

Einer der Hauptgründe für Desinteresse und mangelnde Motivation ist oft die fehlende Identifikation mit dem Projekt. Nicht jeder gibt sich mit einer langen To-Do-Liste zufrieden. Daher ist es enorm wichtig, dass möglichst alle Projektteilnehmer von Anfang an mit in die Projektplanung einbezogen werden – selbst wenn Sie das Projekt top-down gestalten.

Oftmals ist übrigens einer der größten Steine im Getriebe das Unwissen über das Gesamtprojekt und dessen Ziel. Können Teilnehmer ihre Aufgaben im Gesamtkonstrukt nicht verorten, ist es schwer gute Entscheidungen zu treffen und sich reinzuhängen.

2. Ursache > Symptom

Dennoch kann es natürlich dazu kommen, dass ein Teilnehmer trotz aller Einbindung nicht richtig mitmacht. Dann ist meist ein Einzelgespräch wirksam und zwar so schnell wie möglich. Vielleicht gibt es ja gute Gründe! Finden Sie die Ursache für das Verhalten durch offene Fragen. Nur so schaffen Sie die Basis für weitere Schritte.



3. Show me your data, baby

Oftmals mangelt es auch am Verständnis für die Relevanz des Projektes. Der ein oder andere mag andere Dinge für wichtiger halten. Hier liegt Ihre Chance – in gleich zweierlei Hinsicht. Denn wenn Sie die Datengrundlage haben, um überzeugend darzustellen, dass das Projekt wichtig ist, ist es schwer dagegen zu argumentieren. Und wenn Sie die Daten nicht haben, haben Sie gleich eine gemeinsame Aufgabe für den unwilligen Mitarbeiter. Denn vielleicht können Sie zusammen erörtern, wie wichtig das Projekt nun ist und auch warum.

4. Hilft das alles nicht? Eskalieren Sie.

Wenn Sie alle Schritte versucht haben, mussten Sie sicher viel reden… das kann sehr, sehr kontraproduktiv für alle Beteiligten sein. Manchmal hilft alles zureden nicht. Bevor das gesamte Projekt leidet, sollten Sie den Sachverhalt – und wirklich nur den Sachverhalt – eskalieren. Kommen Sie mit dem Team zusammen oder gehen Sie direkt eine Ebene nach oben. Wichtig ist, dass Sie den besagten Teilnehmer direkt auch bei diesem Schritt mitnehmen und nicht einfach ex post informieren.



5. Teamwechsel

Der härteste und oftmals letzte Schritt ist der Ausschluss aus dem Team. Dazu sollte es nicht kommen. Denn ein Ausschluss ist oft ein Zeichen für tiefere und meist nur mittelbar mit dem Projekt im Zusammenhang stehende Probleme.

6. Vor dem Projekt ist nach dem Projekt

Nehmen Sie das Gelernte mit in das nächste Projekt! Dazu hilft ein gutes Debriefing am Ende des Projektes. Übrigens, auch zwischendurch kann ein Midterm-Debriefing wahre Wunder wirken. Vielleicht lernen Sie einiges über sich, das Team und das Projekt. Wer kann was am besten? Wo hakt es oft und warum? Was können Sie dagegen machen? Ein gutes Debriefing ist das Beste für das nächste Projekt!

Analysieren Sie Ihr Projektmanagement

Probleme treten häufig in einem Projekt auf. Um die Probleme möglichst schnell zu lösen sind hier die Fähigkeiten und Erfahrungen der Projektleiter gefragt. Mit unserem kostenlosen 20-Punkte-Plan können Sie 20 häufige Probleme in Ihrem Projektmanagement gründlich analysieren. Mit der Checkliste erhalten Sie Auskunft darüber, wie Ihr Projektmanagement auf mögliche Probleme eingestellt ist.

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